I habe mich mit Guild Wars 2-World Designerin und Autorin von Das Meer des Leids Ree Soesbee hingesetzt, um mehr über den Kapitänsrat und die Rolle, die er in Löwenstein spielt, zu erfahren.
F: Was genau ist der Kapitänsrat?
Ree: Löwenstein wird von einer Gruppe regiert, die als der „Kapitänsrat“ bekannt ist.
Der Wiederaufbau Löwensteins nach der durch das aus dem Meer emporsteigende Orr verursachten großen Überflutung wurde von jenen Männern und Frauen angeführt, deren Schiffe am stärksten und am schnellsten waren – den Kapitänen, die am besten dazu in der Lage waren, die Stadt gegen die Schergen von Orr zu verteidigen. Im Lauf der Jahre wurde Löwenstein größer und stabiler, und der Kapitänsrat verwandelte sich von einem einfachen Bündnis einflussreicher Mannschaften zu einer Regierung.
Der Kapitänsrat wird von einem Kommodore angeführt, einem Mitglied, das vom Rat zu seinem obersten Anführer gewählt wurde. Der Kommodore bleibt in der Stadt, leitet die Amtsgeschäfte und koordiniert die Kapitäne des Rats. Der Kapitänsrat setzt sich nach wie vor aus den reichsten und mächtigsten Individuen der Stadt zusammen, doch mittlerweile bezieht er auch Kaufleute und andere Bürger mit einem persönlichen Interesse an Löwenstein ein.
F: Löwenstein hatte nicht immer einen Kapitänsrat. Kannst du uns etwas Hintergrundgeschichte zur Entstehung des Rates geben?
Ree: Nach der Überflutung von Löwenstein zog die krytanische Bevölkerung nach Norden, um der Katastrophe, die die Küsten des Kontinents unter Wasser setzte, zu entrinnen. Viele Jahre lang standen die Ruinen von Löwenstein unter Wasser. Als das Wasser langsam zurückwich, begannen Schmuggler und Piraten, das Gebiet als Zufluchtsort zu nutzen. Die Ruinen schützten sie vor Stürmen und Angriffen von orrianischen Monstrositäten, die Probleme beim Befahren der seichten, trügerischen Gewässer der Bucht hatten.
Piraten und Schmuggler nutzten das Gebiet als Hafen, und es entwickelte sich eine grobe Austauschstruktur. Kapitäne schlossen Geschäfte miteinander ab und arbeiteten in der Bucht zusammen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Als sich immer mehr Schiffe dem Abkommen anschlossen, weitete sich dieser Waffenstillstand aus.
Im Laufe der Zeit verfestigten sich diese Autoritätspositionen – der Kapitänsrat – und die Stadt, die gegründet wurde, begann den Rat als Führungskraft anzusehen.
F: Wie wird man dann ein Mitglied des Kapitänsrates? Reicht es denn, ein Schiff zu haben?
Ree: Ursprünglich war es so, dass Kandidaten Kapitän auf einem der Schiffe sein mussten, die die Ruinen von Löwenstein als Hafen benutzten. Als sich die Stadt entwickelte, wurde es zur Gepflogenheit, dass man Besitzer eines Schiffes sein musste, das die Stadt verteidigen konnte und dass man eine Verbindung zu Löwenstein hatte. Diese „Verbindung“ bedeutete normalerweise eine gewaltige Menge Schmiergeld an den Kapitänsrat, das dann für die Gesamtverbesserung der Stadt verwendet wurde.
Heutzutage können sich Einzelpersonen einen Sitz im Rat nicht mehr einfach erkaufen. Wenn ein Sitz verfügbar wird (also normalerweise, wenn ein anderer Kapitän stirbt oder von seinem Amt zurücktritt), werden innerhalb des Kapitänsrats Wahlen abgehalten und der Sitz geht an den Kandidaten, der die meisten Stimmen der derzeitigen Kapitäne erhält.
F: Wo kann ich mehr über Löwenstein und den Rat herausfinden?
Ree: Du könntest natürlich den neuen Guild Wars 2-Roman Das Meer des Leids lesen!
Das Meer des Leids erzählt die Geschichte Löwensteins von seiner Zerstörung durch den Aufstand der Zhaitan und das verlorene Königreich von Orr bis zu der Stadt, die wir heute in Guild Wars 2 sehen. Es folgt Cobiah Marriner, einem Bewohner der Stadt, der als junger Mann zur See geht. Nachdem Löwenstein von der Flutwelle getroffen wird, befährt er das Meer als Pirat und Kapitän der „Stolz“, eines Vielvölkerschiffes. Seine Abenteuer führen zur Neugründung der Stadt und zur Einrichtung des Kapitänsrates.
Vielen Dank, Ree!